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Sterilisation

Die Sterilisation – also das Abklemmen oder Durchtrennen der Ei- beziehungsweise der Samenleiter – ist die sicherste aller Verhütungsmethoden und führt bei beiden Geschlechtern dauerhaft zur Unfruchtbarkeit.

Wegen der eingeschränkten Möglichkeiten, diesen Schritt wieder rückgängig zu machen, empfehlen wir diese Form der Verhütung bei abgeschlossener Familienplanung.

Ihre  Lebensumstände können sich jederzeit ändern und mit ihnen die einstmals feste Überzeugung, mit der Sterilisation das Richtige zu tun. Ca. fünf bis zehn Prozent der sterilisierten Frauen und Männer bereuen später ihren Entschluss. Meistens ist es eine neue Beziehung, die den Wunsch nach Kindern wieder aufkommen lässt. Eine Sterilisation kann im Prinzip wieder rückgängig gemacht werden.

Eine Erfolgsgarantie gibt es dabei jedoch nicht. Zudem ist der operative Eingriff aufwändig und teuer: Die Kosten für die Frau liegen zwischen 3.000 und 4.000 Euro, beim Mann etwas darunter. Beide Partner sollten gleichermaßen den Wunsch nach einer Sterilisation hegen. Niemand sollte zu einer Sterilisation gedrängt werden oder sie nur dem Partner zuliebe durchführen lassen.

Sterilisation bei der Frau

Hierbei werden die Eileiter unterbunden/durchtrennt, sodass Eizelle und Spermien nicht mehr zusammenkommen können. Am häufigsten wird dies mittels einer Bauchspiegelung (Laparaskopie) durchgeführt. Dabei operiert der Operateur mit speziellen Instrumenten und einer Kamera, die über kleine Schnitte in den Bauchraum eingebracht werden.

Dieser zumeist ambulante Eingriff erfolgt in einer kurzen Vollnarkose. Die Eileiter werden entweder durch Hitze verschmolzen oder mit einem Kunststoff-Titan-Clip verschlossen. Beide Verfahren sind gleichermaßen zuverlässig. Bei der Clip-Technik sind die Erfolgschancen einer möglichen Refertilisierung evtl.  größer.  Intraoperative Komplikationen wie Blutungen, Verletzungen innerer Organe oder Entzündungen können wie bei jeder Operation im Bauchraum vorkommen, sind sehr selten.

Weder Hormonproduktion, noch der Menstruationszyklus noch das Lustempfinden werden durch die Operation beeinflusst. Je nach dem persönlichen Befinden der Frau nach dem Eingriff kann sie wieder Geschlechtsverkehr haben.

Sterilisation beim Mann

Hierbei werden die Samenleiter durchtrennt und dann verschlossen. Spermien können somit nicht mehr in die Samenflüssigkeit gelangen. Unter örtlicher Betäubung wird bei diesem ambulanten Eingriff links und rechts am seitlichen Hodensack ein kleiner Schnitt gemacht, die Samenleiter werden freigelegt und anschließend durchtrennt. Die freien Enden werden danach entweder durch Hitze verschweißt oder umgeschlagen und vernäht.

Mögliche Komplikationen wie Nachblutungen, Verletzungen des Hodens, Nebenhodenentzündungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen kommen nur sehr selten vor. Prinzipiell kann der Mann wenige Tage nach der Sterilisation wieder Geschlechtsverkehr haben. Allerdings sollte trotzdem unbedingt verhütet, da in den Samenleitern unter Umständen noch monatelang befruchtungsfähige Samenzellen zu finden sind.

Je öfter der Mann einen Samenerguss hat, desto schneller schwinden diese „Vorräte“. Erst wenn nachfolgend durchgeführte Spermiogramme keine Samenzellen mehr beinhalten, kann gefahrlos auf weitere Verhütungsmittel verzichtet werden.

Die  Menge der Samenflüssigkeit ändert sich kaum, da sie größtenteils aus der Prostata und anderen Drüsen stammt und nur zu fünf Prozent Samenzellen enthält. Die weiterhin im Hoden produzierten Spermien werden vom Körper wieder abgebaut. Die Sexuelle Lust, Potenz und Orgasmusfähigkeit des Mannes bleiben ebenso unberührt wie die Produktion der Sexualhormone in den Hoden.