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Kondom

Vor der Einführung von Pille und Spirale war das Kondom das meistgebrauchte Verhütungsmittel. Heute hat es sich, vor allem als Schutz vor einer HIV-Infektion, wieder den Platz 2 erobert. Denn es ist nach wie vor, neben dem Kondom für die Frau, das einzige Verhütungsmittel, das gleichzeitig vor der Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit wie HIV oder Hepatitis und vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen kann. Für Menschen mit wechselnden Geschlechtspartnern ist das Kondom daher unverzichtbar.  

Wirkung/Anwendung

Die Handhabung des Kondoms ist einfach nach ein wenig Übung. Das an einem Ende geschlossene Kondom wird über den steifen Penis gerollt, damit in dem Reservoir an der Penisspitze die Samenflüssigkeit aufgefangen wird. Somit gelangt sie nicht in die Scheide und eine Befruchtung wird somit verhindert. Penis und Scheide kommen hierbei nicht in direkten Kontakt. Dies verhindert die Ansteckung mit fast allen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Sicherheit

Die Verhütungssicherheit hängt in erheblichem Maße von der richtigen Handhabung ab. Um Anwendungsfehler zu vermeiden sollte die Benutzung eines Kondoms vor dem ersten Gebrauch geübt werden.

Die häufigsten Anwendungsfehler

  • Beschädigung des Kondoms beim Öffnen der Packung mit Nagelschere, spitzen, rissigen Fingernägeln o.Ä.
  • Überziehen des Kondoms mit kräftigem Zug statt Überrollen.
  • Aufsetzen des Kondoms falsch herum (Rolle innen statt außen!), wenn es danach noch einmal benutzt wird.
  • Nicht-Festhalten und dadurch Abrutschen des Kondoms beim Herausziehen des Penis aus der Scheide.
  • Benutzen des Kondoms zusammen mit fett- oder ölhaltigen Substanzen (z.B. Lotionen, Cremes, Vaseline, bestimmte im Genitalbereich angewandte Medikamente oder Salben) Sie greifen das Gummi an und machen es durchlässig. Wasserlösliche Gleitmittel können hingegen benutzt werden.

Wichtige Sicherheitsregeln zur korrekten Anwendung

  • Das Kondom rechtzeitig über den steifen Penis rollen, bevor der Penis die Scheide berührt Samenflüssigkeit kann auch schon vor dem eigentlichen Erguss austreten.
  • Die Vorhaut – falls vorhanden – zurückstreifen.
  • Die Kondomverpackung vorsichtig aufreißen.
  • Das Reservoir (der Zipfel an der Spitze des Kondoms) mit Zeigefinger und Daumen anfassen, die Luft herausdrücken (um Platz für den Samen zu schaffen) und das Kondom so auf den Penis aufsetzen, dass das Röllchen außenliegend ist.
  • Das Kondom vorsichtig bis zum Schaft des Penis abrollen.
  • Bei falsch herum aufgesetztem Kondom das wieder abgestreifte Kondom nicht wieder verwenden, da hieran Samenzellen haften könnten. Unbedingt ein neues Kondom benutzen.
  • Nach dem Samenerguss nicht warten, bis  der Penis schlaff wird. Kondom am Penisschaft mit der Hand umfassen, damit es nicht abrutscht und vorsichtig zusammen mit dem noch steifen Penis aus der Scheide herausziehen.
  • Da nach dem Abstreifen des Kondoms an den Fingern und am Penis noch Samenflüssigkeit sein kann, darauf achten, dass kein Samen in die Scheide gelangt.

Sollte das Kondom abrutschen oder reißen, sollten Sie sich schnellstmöglich bei uns melden, um zu klären, ob es zu einer Befruchtung gekommen sein kann und evtl. eine „Pille danach“  oder eine Spirale zur kurzfristigen Verhütung in Betracht kommt (siehe auch Seite 70).

Wichtige weitere Informationen

  • Nur geprüfte Markenfabrikate mit Qualitätssiegel (z.B. die CE-Kennzeichnung mit einer Nummer der nach EG-Recht zugelassenen Prüfstelle) benutzen – sie sind mit Haltbarkeitsdatum und Herstellernamen gekennzeichnet. Nur diese garantieren eine hohe Sicherheit.
  • Achten Sie auf das angegebene Haltbarkeitsdatum. Kondome sind etwa 4–5 Jahre haltbar.
  • Im Urlaub sollten sie immer genügend Markenkondome im Reisegepäck haben, da diese nicht unbedingt in jedem Land erhältlich und qualitativ gut sind.
  • Kondome nie in der Sonne liegen lassen.
  • Kondome nicht dort aufbewahren, wo sie beschädigt werden können: Hosentaschen, Geldbeutel, Kosmetiktaschen etc.

Vorteile

Mit dem Kondom schützen Sie sich nicht nur vor einer Schwangerschaft sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie z.B. Aids. Es ist mit etwas Übung problemlos anwendbar sowie rezeptfrei und leicht zu erhalten. Es greift nicht in den Körper ein und hat insofern keine schädlichen Neben- und Nachwirkungen. Selbst für die seltenen Fälle, in denen Allergien gegen Latex-Kondome bestehen, gibt es in Apotheken spezielle Kondome aus Polyurethan ohne Allergiegefahr. Kondome müssen Sie nur verwenden, wenn es wirklich zum Geschlechtsverkehr kommt, und es ist das einzige Verhütungsmittel für den Mann, das ihn aktiv an der Verhütung teilhaben lässt. Für Menschen mit wechselnden Partnerschaften ist das Kondom ein wichtiger Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Nachteile

Man muss das Kondom in der intimen Situation auch tatsächlich anwenden. Die Handhabung kann im Liebesspiel lästig erscheinen und manchmal wird ein vermindertes sexuelles Empfinden (vor allem beim Mann) bemängelt. Vielfach erscheint es schambehaftet über die Verwendung eines Kondoms mit einem neuen Partner im Vorfeld zu sprechen.